Kondensator als Widerstand um Anlaufstrom zu begrenzen?

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Autor
Kondensator als Widerstand um Anlaufstrom zu begrenzen?
Suche nach: kondensator (17263) widerstand (25490) anlaufstrom (532)

    







BID = 819027

bennisg

Gelegenheitsposter



Beiträge: 62
Wohnort: Solingen
 

  


Hallo liebe Stromfreunde,
was haltet ihr von folgender Sache?

Ich habe einen Elektromotor (1,1 kW), der leider einen SEHR hohen Anlaufstrom hat. Der Hersteller gibt den Analaufstrom für 230 V, 60 Hz mit 76 A an. Ich denke, bei 50 Hz ist er noch höher, oder? Auf jeden Fall fliegt beim Einschalten sofort die Sicherung (B16A) raus.
(Ich WILL das Gerät aber an den üblichen B16A Automaten "mobil" verwenden, daher kommt ein anderer Automat nicht in Frage.) Soweit so schlecht.

***
Lösung 1 (funktioniert)
Ich schalte einen 5 Ohm Drahtwiderstand vor. Der Anlauf wird auf 5 Sekunden ausgedehnt, der Widerstand wird dabei rotglühend. Nach dieser Anlaufphase ist der Motor (annähernd) auf Drehzahl, der Strom ist auf 9 A abgesunken, und im Draht wird keine Leistung mehr umgesetzt, er kühlt wieder ab. Den Draht kann ich nun überbrücken und alles läuft.

Nachteil: Ein 5 m langer, glühend heißer Draht, der sich schlecht isolieren oder verbauen lässt und der damit alles andere als praktikabel ist.

***
Lösung 2 (meine Idee)
Ich will einen Kondensator als Vorwiderstand verwenden, um den Strom zu begrenzen.
Gemäß C = 1/(2 * pi * 50 Hz * 5 Ohm) = 630 Mikrofarad will ich einen Kondensator (z.B. Anlaufkondensator, oder Betriebskondensator) verwenden. Die Geschichte spielt sich ja nur knapp 5 Sekunden ab, dann wird sowieso überbrückt.

Vorteil: Keine heißen Teile, keine Isolationsprobleme und so. Alles könnte in einen schönes Kunststoffgehäuse rein.


Was haltet ihr davon? Stimmt die Formel? Kennt ihr ähnliche Anwendungsfälle? Ich hab herausgefunden, dass in KLEINEN Netzteilen Kondensatoren als Strombegrenzer dienen.

Danke und Grüße
Benni

BID = 819028

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Ein 5 m langer, glühend heißer Draht, der sich schlecht isolieren oder verbauen lässt
Vielleicht kannst du anstelle des Drahtes eine starke Halogenlampe verwenden.

Die Sache mit dem Kondensator ist problematisch.
Falls nämlich der Blindwiderstand des Kondensators zahlenmäßig etwa mit dem Blindwiderstand der Motorwicklung übereinstimmt, tritt eine Serienresonanz auf.
Das führt dazu, daß nur noch der Gleichstromwiderstand des Motors wirksam ist und dann erst recht ein extrem hoher Strom fliesst, der auch zur spannungsmäßigen Überlastung des Kondensators führen kann.
Dummerweise kann diese Situation sowohl beim Einschalten, oder beim Hochlaufen, oder bei der Enddrehzahl eintreten, weil sich die Induktivität des Motor dabei ständig ändert.
Ob und wann eine Resonanz eintritt, läßt sich also nicht ohne weiteres vorhersagen.
Um eine Zerstörunng des Kondensators und/oder des Motors zu vermeiden, empfiehlt es sich das Verfahren unter Verwendung eines Stelltrafos zunächst einmal mit geringer Spannung durchzuexerzieren und dabei aufmerksam die Kondensatorspannung zu beobachten.

P.S.:
Zitat :
und im Draht wird keine Leistung mehr umgesetzt,
Von wegen!
9A an 5 Ohm ergibt gut 400W.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  6 Mär 2012  4:11 ]

BID = 819125

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Ein leerer Kondensator hat zunächst 0 Ohm Widerstand (theoretisch). Das ist also das was Du gerade nicht gebrauchen kannst. In Deinem Fall empfielt sich ein Anlaufstrombegrenzer.

BID = 819155

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1620
Wohnort: Salzburg

Gibts auch fertig zu kaufen.

schau mal unter Motorstarter, Sanftstarter, Sanftanlauf,. . .

[ Diese Nachricht wurde geändert von: winnman am  6 Mär 2012 20:06 ]

BID = 819181

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Ich habe einen Elektromotor (1,1 kW), der leider einen SEHR hohen Anlaufstrom hat. Der Hersteller gibt den Analaufstrom für 230 V, 60 Hz mit 76 A an.


Warum ist der Strom so hoch? Meine Kreisäge
(3 kW) macht bei weitem weniger Probleme.
Muß der Motor mit etwas direkt gekuppelt?
(z. B. Kompressor?)
Die Kombination 230 Volt mit 60 Hz ist auch etwas ungewöhnlich.
Georg

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BID = 819183

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17430

Die einfachste Lösung ein 1 kW Halogenstrahler als Vorwiderstand und nach hoch laufen mit Relais überbrücken.

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Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 819203

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1620
Wohnort: Salzburg

muss auch nicht nach erfolgtem Hochlauf erfolgen, meist reich das schon nach ca. 1 sec

BID = 819206

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3405
Wohnort: Mainfranken

So wie sich das anhört soll es portabel seien ?

Da stellt sich mir die Frage wo der TE, Relais/Schütz und einen 1kW Halogenstrahler (der ja auch kurz Wärme erzeugt) unterbringen will ?

Ich persönlich würde einen vorgefertigten Einschaltstrombegrenzer verwenden.

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BID = 819208

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1620
Wohnort: Salzburg

wie du schreibst Einschaltstrombegrenzer ( = Sanftstarter, . . .) in Serie mit dem Gerät, ev auch in einem transportablen Gehäuse.

Alternativ könnte auch ein Gehäuse mit einem zB 3 Ohm Widerstand und einem 3 Stellungsschalter reichen ( 1 = AUS, 2 = 3 OHM Widerstand 3 = Widerstand überbrückt) damit wird der Anlaufstrom deutlich gesenkt, Bleibt der Schalter in 2 brennt natürlich der Widerstand durch! das sollte entsprechend Thermisch abgesichert werden, dass keine Brandgefahr entsteht!

BID = 819365

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17430

Freak schau dir mal Handelsübliche 1 kW Halogenstrahler an. Die sind durchaus transportabel.

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BID = 819439

bennisg

Gelegenheitsposter



Beiträge: 62
Wohnort: Solingen

Also es handelt sich um einen Motor aus amerikanischer Produktion. Ich hatte in einem anderen Thema bereits mit euch mal über diverse Probleme mit diesem Gerät diskutiert.
Hier jetzt mal noch ein paar mehr Fakten:
Der Motor ist für 110/230 V, 50/60 Hz gebaut (Typenschild). Er treibt das (schwere) Lüfterrad eines Seitenkanalverdichters (Form eines Gebläses für Luft) an.
Der Anlaufstrom ist halt leider nur für 60 Hz angegeben.
Da mir permanent der B16A Automat rausflog, habe ich experimentiert. Ein 1kW Heizgerät bringt leider gar nix, da dreht das Gerät mit gerade mal 1-2 U/sec.. Also habe ich schrittweise alles an elektrischen Heizgeräten, was ich in meiner Bude finden konnte parrallel geschaltet und mich so an einen passenden Vorwiderstand herangetastet.

Optimal lief: zwei Wasserkocher, ein Heizlüfter, ein Heizstrahler und das Untertischgerät. Ja, das macht in der Tat 10 kW an 230 V. Die hab ich also parrallel geschaltet und dann in Reihe vor meinen Motor. Und siehe da: Die Sicherung fliegt nicht mehr raus und der Motor läuft über 4 sec. sanft an. Dann kann ich die "Vorwiderstände" überbrücken.

Dieses 10 kW-gebilde hat einen Widerstand von knapp 4-5 Ohm, ist aber leider alles andere als handlich.
Also hab ich mir bei Ebay Widerstandsdraht gekauft, 5 Ohm konfektioniert (auf 10 m Länge) und dann in Reihe geschlatet. Das ist schon mal kleiner. Beim Einschlaten liegen dann über dem Motor knapp 20 V an und über dem Draht 210 V. Und zwar für ca. 3-4 sec. Und in dieser Zeit wird dann eine gewisse Leistung im Draht umgesetzt und der wird etsprechend warm. Hell rot glühend. Erstaunlicherweise macht der Draht das sehr gut mit und sieht immer noch aus wie neu!

Diese Einschaltstrombegrenzer erwärmen sich beim Einschalten und werden dann innerhalb von ca. 1 sec. Niederohmig. Leider zu kurze Zeit für mich. Ich habe auch mit dem Hersteller eines teureren elektronischen Gerätes gesprpochen, der sagte mir, dass auch sein Gerät ungeeignet sei.

Ein 70 Mikrofarad Anlaufkondensator hat sich im Test so verhalten, wie eine 2 kw Heizung, wurde aber eben nicht rotglühend! Deshalb kam ich auf die Idee, einen fetten Anlaufkondensator mit knapp 600 Mikrofarad (vgl. meine Berechnung) zu verwenden.

Wie ihr seht, hab ich hier echt einen kleinen Kampf mit diesem Gebläse! *grrrr*

Danke für eure Hilfen!

BID = 819445

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

ich würde mir eher übe reinen anderen Murl Kopfzerbrechen machen.

Läppische 1kW und einen Anlaufstrom von über 60A???

BID = 819448

Ltof

Inventar



Beiträge: 9268
Wohnort: Hommingberg

Der Motor hat vermutlich ein sehr hohes Anlauf-Drehmoment, was ein Seitenkanalverdichter nicht braucht. Ich würde da einen Motor mit sehr geringem Anlaufmoment anflanschen, wie er z.B. in Elektro-Rasenmähern zu finden ist. Die laufen von sich aus sanft an. Die Leistung passt auch ungefähr.

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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 819478

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Bisher ging ich davon aus, daß es sich um einen Asynchronmotor handelt.
Vielleicht aber ist es ein Universalmotor, um ohne Getriebe eine möglichst hohe Drehzahl zu erreichen, und dann das mit dem enormen Anlaufstrom schon hinkommen.

In diesem Fall würde ich empfehlen den Motor mittels einer Phasenanschnittschaltung (Dimmer) anzulassen; evtl. reicht auch schon eine entsprechend dimensionierte Diode.
Das dürfte deutlich preisgünstiger werden als 630µF Kondensatoren mit vielleicht 500V Nennspannung.

BID = 819481

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Erstaunlicherweise macht der Draht das sehr gut mit und sieht immer noch aus wie neu!


Vermutlich hat man dir Nichrom-Draht laienhaft
als "Widerstandsdraht" verkauft.
Georg

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