FI löst bei Belastung durch Verbraucher aus

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Autor
FI löst bei Belastung durch Verbraucher aus

    







BID = 80044

mee2

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Koblenz
 

  


Hallo Experten,

wir sind mit unserem Latein am Ende: In einem Altbau von 1972 wurden alle Dosen auf Steckklemmen umgestellt und alle PE-N-Schlüsse aufgetrennt.

Der (neue) zentrale FI (4polig, 40A, 0,03A) löst aus, wenn größere Lasten zugeschaltet werden, unabhängig, ob sie einen Schutzleiter führen oder nicht (also z.B. Kaffeemaschine mit, 100W-Glühlampe ohne, ganz egal). Einige (!) Leuchtstofflampen (<100W) haben den gleichen Effekt.

Werden mehrere Lasten <<100W nacheinander eingeschaltet, löst der FI nicht aus, auch wenn die Last dann >>200W.

Hat hier jemand spontan einen Tipp oder kann sich an ähnliche Erlebnisse und deren Lösung erinnern?

Dankeschön,
Axel.



BID = 80048

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Axel,

vorab: 1972 ist FÜR MICH kein Alt-, sondern ein ziemlicher Neubau!


Aber zur Sache:
Ist das Phänomen erst nachträglich aufgetreten oder war das bereits seit Einbau des FI-Schalters der Fall?

Ich vermute das Zweite, daher stellt sich mir die Frage, warum derjenige, welcher die Umstellung vorgenommen hat, dies nicht schon bei der Isolationsmessung bemerkt hat!

Und auch da wage ich wieder einen Schuß ins Blaue:
Ihr habt es (die Umstellung auf FI) als Laien selbst gemacht oder von jemandem machen lassen, der das angeblich "gut versteht"...

Daher gibt es sicher auch kein Meßprotokoll, denn es wurden vermutlich GAR KEINE korrekten Messungen durchgeführt. Womit auch...?

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte.


Also, die Fehleranalyse ist recht einfach:
Es gibt in der Anlage entgegen Euerer Annahme eben doch noch mindestens einen N-PE-Schluß. Oder eine entsprechende Adervertauschung. In jedem Fall ist der N nicht in seinem gesamten Verlauf sauber gegen Erde isoliert ausgeführt. Das kann auch eine beschädigte Aderisolierung oder Vergleichbares sein.


Gute Chancen, die Stelle(n) ausfindig zu machen, hat man nur mit einem Isolationsmeßgerät, das mit einer Prüfspannung zwischen 230V und 1000V (meist 500V) arbeitet.
Man muß - beginnend an der N-Schiene - jeden abgehenden Stromkreis N-mäßig abtrennen und dann Stück für Stück durchmessen. Das kann u.U. SEHR zeitaufwendig werden.

Entweder bestellt Ihr Euch einen Fachmann ins Haus, der sein Werk- und Meßzeug mitbringt, oder Ihr investiert ein paar Dutzend Euro in ein geeignetes Gerät und versucht Euer Glück selbst. Ist sicherlich sehr lehrreich...

Gebraucht gibt es die Dinger inzwischen sehr preiswert (ab EUR 55,-) z.B. bei http://www.rainer-foertig.de/Isolationsmesser.htm

Für Tipps zur Anwendung stehen wir Euch dann wieder gerne zur Verfügung.


Was mich allerdings etwas irritiert ist Deine Aussage: "Es wurden...alle PE-N-Schlüsse aufgetrennt"

Warum in Teufels Namen gab es überhaupt irgendwelche N-PE-Schlüsse in der Anlage? Und dann noch gleich mehrere?? Immerhin waren das alles Fehlerstellen! Wurde die Installation damals im Suff gemacht oder was???

Oder meinst Du vielleicht, daß Brücken einer klassischen Nullung vorhanden waren?
Waren die Schutzleiter in diesem Falle unbenutzt schon vorhanden oder wurden die jetzt nachgezogen?


Ach ja:
War das jetzt "spontan" genug für den Anfang?


Gruß,
sam2


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 80051

mee2

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Koblenz

hehe, das war spontan genug...

Also: wir haben erst einmal ohne zu messen den FI eingebaut (richtige Annahme). Ich bin auch kein Elektriker (sondern Physiker ;-), aber mein Schwiegervater, der die Umstellung im Schrank gemacht hat, ist einer (beim lokalen EVU), nur dass die Geräte gestern in seiner Firma lagen.
Wir werden jetzt natürlich eine Isolationsmessung durchführen, hatten aber "klassische" N-PE-Schlüsse ausgeschlossen, weil wir jede Dose in der Hand hatten, und kein Schalter und keine Steckdose, und auch keine Lampe dringeblieben ist (außer im Keller, und dort sind die Probleme ).
Wir hatten dann den Keller komplett abgeklemmt, trotzdem flog der FI bei Verbrauchern im EG raus.

Der Volltrottel der uns die N-PE-Schlüsse fabriziert hat (wahrscheinlich der Vorbesitzer), hat mit drei Adern von der Dose einen Lichtschalter und eine Steckdose versorgt und zu diesem Zweck den Schutzleiter als Null missbraucht (Brücke in der Steckdose)

Danke jedenfalls erst einmal, wir hatten angenommen, dass bei N-PE-Schlüssen der FI direkt aufgibt, aber selbst bei Verbindung von N und PE mit dem Duspol passiert nix.

Axel.

BID = 80084

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Axel,

es freut mich, daß Du mit dem Service hier zufrieden bist!

Fachmann, Duspol und Meßgeräte klingt ja auch schon sehr gut. Hatte wohl beim FI-Setzen nur etwas zu wenig Zeit, der Kollege...

Leider wird oft, selbst bei Erstinbetriebnahmen, auf die an sich zwingend vorgeschriebenen diversen Messungen verzichtet. Die haben aber durchaus Ihren Sinn. Wenn es "nur" Betriebsstörungen sind (wie anscheinend in diesem Fall) hat man ja noch Glück, aber es kommen eben auch sicherheitsrelevante Fehler vor, die dann evtl. nicht entdeckt werden.


Vielleicht habt Ihr ja doch irgendeine Klemmstelle übersehen. Wenn die Installation vom Vorbesitzer schon so "individuell" ausgeführt wurde, muß man mit allem rechnen, u.U. auch mit "russischen Flickstellen"!
Na, dann ggf. viel Spaß...


Entgegen Eurer Annahme löst der FI logischerweise nur bei L-PE-Schlüssen direkt aus. Wenn ein N-PE-Schluß besteht, passiert erst einmal nichts, denn N und PE haben näherungsweise gleiches Potential. Und wo keine Potentialdifferenz (=Spannung) besteht, da fließt auch kein Strom (sagen zumindest auch die Physiker).

Wenn nun aber Verbraucher mit nennenswerter Leistungsaufnahme in Betrieb genommen werden, so entsteht sowohl auf dem L als auch auf N aufgrund des Leitungswiderstands ein Spannungsabfall. Das Potential des N hebt sich in der Nähe des Verbrauchers um diesen Betrag über das Erdpotential. Wenn die Differenz hoch genug ist, fließt ein ausreichend großer Ausgleichsstrom, um den FI auszulösen. Es fließt also dann ein kleiner Teil des betriebsmäßigen Rückstroms des N aus der Wohnung über diese Erdung am FI vorbei zurück zur Quelle.
Obwohl das an sich erst mal keine unmittelbare Gefar darstellen würde, sieht es für den FI wie ein ganz normaler Fehlerstrom aus und er schaltet korrekt ab.

Der Duspol hat dagegen eine viel zu geringe Leitungsaufnahme (nur einige zehn mA), um einem nennenswerten Spannungsabfall auf dem N hervorzurufen.

Bei dem Phänomen, daß mehrere kleine Verbraucher mit einer an sich ausreichenden Summenstromaufnahme nicht zu einer Auslösung führen, kann der Grund z.B. sein, daß diese an verschiedenen Außenleitern hängen. Dann löschen sich deren N-Rückströme (wegen der Phasenverschiebung und je nach Leistungsfaktor) teilweise gegenseitig aus, so daß nur eine geringere Resultierende verbleibt.


Bitte haltet uns auf dem Laufenden bzw. berichtet uns, wie die Sache ausgegangen ist.
Danke!
Ach ja: was mich noch interessieren würde - habt Ihr ein TT- oder TN-Netz verwirklicht?


Gruß,
sam2

BID = 80109

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath

Moin,

also nach dem hochgeladenen Bildchen sieht es nach TN-C-S aus, oder? ich hoffe ich liege jetzt nicht falsch

dann wäre aber doch auch die Bezeichnung im HAK falsch. PEN statt N, oder?

Gruß
CM

BID = 80110

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Schlaues Kerlchen,
genau deswegen habe ich nachgefragt!

BID = 80113

mee2

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Koblenz

yep, nach meinem Verständnis ist das ein TN-C-S, ob das im HAK dann PEN heißen muss, war mir beim Bildchen malen Wurscht ;-)

@sam2: die mehreren kleinen Lasten sind alle an einem Leiter, "sogar" an einem Automaten
Heute abend werden wir mehr wissen, dann haben wir nämlich die Messgeräte auf der Basuetlle.

Axel.

BID = 80168

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Das mit dem Fliegen nur beim Einshcalten von großen Lasten könnte auch an den Einschaltströmen liegen. Heizgeräte und vor damit auch Glühlampen sind i.A. Kaltleiter und haben im kaltn Zustand einen geringeren Widerstand und lassen somit beim Einschalten zunächst erstmal wesentlich größere Ströme fließen als im Betrieb. Ebenso ziehen Motoren beim einschalten mehr Strom und auch elektronische Geräte laden erstmal ihre Kondensatoren auf...
Da könnte es dann sein, dass der Einschaltstrom großer Verbaucher oder gemeinsam eingeschalteter Verbrauchergruppen bei 'nem N-PE-Schluss einen genügend großen Strom auf dem PE fließen läst, während beim einzelnen zuschalten kleinerer Lasten die Einschaltströme klein genug bleiben, um mit ihrem über den PE fließenden Anteil den FI noch nicht zu werfen.
Der FI fliegt in dem Fall halt erst dann, wenn der Gesamtstrom der kleinen Lasten einen bestimmten Wert übersteigt, das mag vllt. auch erst nach 20. Glühbirne der Fall sein.

BID = 80301

mee2

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Koblenz

Das mit dem erhöhten Einschaltstrom hatte ich mir auch schon gedacht, aber nicht an die Veränderung des Widerstands bei Glühlampen gedacht und deswegen verworfen

Immerhin: Ich habe den N-PE-Schluss gefunden. Es gibt im Keller eine (alte) 380V-Steckdose, die einzeln mit 16A-Schraubsicherungen (nach den 16A-Automaten im Schrank) abgesichert wurde. Im Sicherungskasten (bei dem Modell passt der Name noch) wurde locker PE auf N geklemmt und gelb/grün weiter in die Steckdose.

Im Laufe der Woche werden wir messen und den FI wieder einbauen, dann kommt der Moment der Wahrheit


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